Zusammen mit einem Geschäftspartner gründete Wilfried Schmitt eine Leasinggesellschaft – zunächst ausschließlich für Telefonanlagen.
Aufgrund der guten Beziehungen zu SEL Alcatel schien das ein gutes Geschäft: „Es war von Anfang an eine Schnapsidee!“, resümiert der heutige Rentner lächelnd. „Alcatel ging kurz darauf in die Knie“, so war das junge Unternehmen sozusagen gezwungen, den nächsten Schritt in das “weltweite” Leasinggeschäft zu wagen.
1999 feierte das Unternehmen seinen zweiten Geburtstag: Gesellschafterwechsel, Formumwandlung – mit der Geburtsstunde der LIL Leasing AG brachten neue Aktionäre Kapital ins Unternehmen. „Ab dann ging es bergauf!“, so Wilfried Schmitt.
2007 übernahmen die LIL die Geschäfte einer anderen Gesellschaft: „Den Vorstand haben wir gleich mit erbeutet. Mit Stephan Beck wurde er noch erfolgreicher. Innerhalb von drei Jahren hat sich die Firmengröße verdoppelt.
Die weiteren Jahre waren von Wandlungen geprägt: Das Unternehmen suchte nach einem Nachfolger für seinen Gründervater.
Was liegt näher, als in den eigenen Reihen zu suchen … doch Schmitts Tochter Diana wollte lange nichts davon wissen, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Erst 2013 kam die Juristin von Wien in ihre alte Heimat zurück, wurde in den Vorstand gewählt und ermöglichte es so ihrem Vater, den wohl verdienten Ruhestand zu genießen.
2014 feierte Wilfried Schmitt seinen letzten Arbeitstag – wusste er doch die Geschicke der Firma bei den beiden Vorständen in den besten Händen.
Einer der beiden, Stephan Beck, kreuzte jedoch seine Rentnerpläne: „Er hatte ein Angebot in Karlsruhe, dass er annehmen musste!“, weiß Wilfried Schmitt.
Auch wenn es für ihn hieß, 2015 wieder täglich zur Arbeit zu gehen, so gönnte er seinem Kollegen und Freund Beck diesen Karriereschritt.
Glücklicherweise behielt er die LIL Leasing AG in guter Erinnerung und kehrte 2020 zurück. Er wurde von Kollegen, Mitarbeitern und Aktionären mit offenen Armen empfangen und bleibt der LIL zukünftig erhalten, so ist der Plan.
Und was macht Wilfried Schmitt heute? „Nix! Ich genieße mein Rentnerleben!“
Das stimmt so nicht ganz: Schmitt kommt immer wieder vorbei und versorgt die Mitarbeitenden mit Schokolade und Sekt.
Über die Zukunft der LIL Leasing AG macht er sich keine Sorgen: „Wenn jemand die LIL umwerfen will, muss er sehr stark sein. Solange Diana, Stephan und unsere Aktionäre da sind, steht die LIL auf sehr stabilen Beinen und wird länger leben, als 80 Prozent aller anderen Leasinggesellschaften!“